Systemische Pflegeberatung

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Pflegereport 2022 – Situation von pflegenden Angehörigen mit Lösungsansätzen

Im Sommer 2022 legte der VDK vor. Mit dem umfangreichen Studienmaterial zur Situation der Pflege von An- und Zugehörigen schlug die begleitende Kampagne zur Veröffentlichung der Studie von Prof. Dr. Andreas Büscher hohe Wellen.
Dann legte die DAK-Gesundheit nach. Der DAK Pflegereport 2022 von Prof. Dr. Thomas Klie und seinem Team von der Evangelische Hochschule Freiburg widmet sich ebenfalls ausführlich und hochaktuell mit den drängenden Problemen der privaten Pflege in der Häuslichkeit.

DAK Pflegereport 2022:

5 Kapitel zum Rückgrat der Langzeitpflege

Auf insgesamt 246 Seiten beschäftigt sich der DAK Pflegereport 2022 mit der aktuellen Situation rund um die private häusliche Pflege. In Kapitel 2 werden die Ergebnisse von Befragungen des Instituts für Demoskopie Allensbach gesammelten „Erfahrungen, Einstellungen, Forderungen“ von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen vorgestellt.

In Kapitel 3 wird auf die Zahlen der GKV- und SPV-Routinedaten der DAK-Gesundheit für den Pflegereport 2022 eingegangen. Die unterschiedlichen Pflegesettings und Anforderungen in den unterschiedlichen Pflegegraden stehen hier im Vordergrund.

Zahlreiche Interviews, die Prof. Dr. Thomas Klie mit seinem Team mit Akteuren der häuslichen Pflege durchgeführt hat, werfen einen persönlichen und sehr individuellen Blick auf die aktuelle Situation privaten Pflege in der Häuslichkeit. In Kapitel 4 sind insgesamt 33 Interviews von drei verschiedenen Interviewer*innen nachlesbar.

Teil 5 des DAK Pflegereports 2022 stellt für alle 16 Bundesländer „Good Practice“ Beispiele zur Stabilisierung der häuslichen Pflege vor.

Zum Schluss beschreibt Prof . Dr. Thomas Klie einen Ausblick und seine Perspektive zu den Herausforderungen der Pflege, mit Fokus auf die häusliche private Pflege.

 

 

 

 

 

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Systemische Pflegeberatung

Systemische Pflegeberatung geht von der Selbstständigkeit des ratsuchenden Menschen aus und betrachtet ihn/sie als „Experten der eigenen Pflegesituation“.

Dabei ist die Haltung von Akzeptanz, Empathie, Neutralität, Offenheit und Wertschätzung geprägt.

Im Rahmen der systemischen Pflegeberatung geht man davon aus, dass jeder Mensch selbst seine individuellen Lösungen entwickeln kann. Dabei wird mit den vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen des ratsuchenden Menschen gearbeitet. In der Beratung wird nach Bedingungen gesucht, unter denen der Betroffene seine individuellen Ressourcen aktivieren kann, um möglichst lange eigenverantwortlich und selbstorganisiert leben zu können.

Methoden in der systemischen Pflegeberatung sind u.a. zirkuläres Fragen, Linienarbeit, Aufstellungsarbeit, Genogramm-Arbeit, Reframing und Aufstellungsarbeit.

Was unterscheidet systemische Pflegeberatung von der allgemein angebotenen Pflegeberatung?

Bei der systemischen Pflegeberatung ist die Informationsweitergabe bereits erfolgt oder wird bei Bedarf intermittierend angeboten.

Auch andere Fragestellungen, z.B. das Vorgehen bei einem Widerspruch oder das Beschaffen von Hilfsmitteln erfolgen entweder vor der systemischen Beratung oder am Rande einer solchen Beratungssituation.

Für eine systemische Pflegeberatung ist weit mehr Qualifizierungsbedarf erforderlich, als zu Informationsweitergabe oder zum Ausfüllen eines individuellen Hilfeplanes.

Die systemische Pflegeberatung kann für die die Betroffenen in einer Pflegesituation weit mehr als eine psychosoziale Entlastung bieten.

In der systemischen Pflegeberatung vereinen sich drei bekannte Ansätze:

  • Ressourcenorientierte Beratung
  • Lösungsorientierte Beratung
  • Klientenorientierte Pflegeberatung

Die systemische Pflegeberatung kann ein Zusatzangebot für Pflegebedürftige und deren sorgende Angehörige darstellen, das gerade zu Beginn oder während einer langen Pflegezeit für Entlastung sorgen kann. (weitere Informationen in A. Palesch „Ambulante Pflegeberatung“, Kohlhammer Verlag 2019)

Quelle: www.zqp.de/Beratung.pdf (18.10.2019)

Woran erkennt man eine gute Pflegeberatung?

Qualifiziert

Die beratende Person hat eine Ausbildung als Pflegefachkraft, Sozialarbeiter oder Sozialversicherungsfachangestellte und verfügt über eine Weiterbildung im Bereich Pflegeberatung. Sie kennt sich mit den Unterstützungsstrukturen in Ihrer Region gut aus und ist bereit, Sie zu unterstützen.

Respektvoll

Die beratende Person ist freundlich, zugewandt und diskret. Zu Beginn der Beratung wird Ihnen das Vorgehen erläutert und mit Ihnen abgestimmt.

Ressourcenorientierung

Im Rahmen der Beratung wird ermittelt, welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen, um die Versorgung/Pflege möglichst gut selbst organisieren zu können.

Lösungsorientiert

Im Rahmen der Beratung werden mit Ihnen verschiedene Lösungen erarbeitet. Dabei ist Ihre Meinung/Haltung richtungsweisend.

Verbindlich

Während des gesamten Beratungsprozesses steht Ihnen ein Ansprechpartner zur Verfügung, der auch mit Ihnen und Ihren Angehörigen die individuelle Versorgung plant und begleitet, bis Sie selbst die Zügel in die Hand nehmen können.

Flexibel

Die Beratung wird Ihnen zeitnah, telefonisch oder persönlich als Hausbesuch angeboten. Auf Ihren Wunsch hin können zur Unterstützung auch andere Angehörige oder Freunde an der Beratung teilnehmen.

Individuell

Die Beratung wird entsprechend Ihrer Situation ausgerichtet und die Ziele, der Rahmen und der Umfang werden mit Ihnen abgestimmt.

Umfassend

Im Rahmen der Beratung werden alle zentralen Themen angesprochen, die für Ihre spezielle Situation hilfreich sind.

Begleitend

Die Beratung wirkt als Begleitung durch den Dschungel der Pflegeleistungen, Stolpersteine und notwendigen Dienstleistungen, von der Antragstellung bis zur Vorsorgevollmacht.

Nachvollziehbar

Um die Qualität der Beratung zu gewährleisten ist es notwendig, die Beratung zu dokumentieren und somit überprüfbar zu machen. Sie können jeder Zeit in diese Dokumentation einsehen.

Quelle: www.zqp.de/Beratung.pdf (18.10.2019)